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Wie ein Täter kehrt er an die Orte des Geschehens zurück. Der ehemalige Steward Frank reist, von Krankheit gezeichnet, mit einem befreundeten Regisseur und dessen Kamerateam nach Rio. Er geht diese Strapaze ein, um sich filmen zu lassen bei der Suche nache den Spuren jener Nacht, die er mit Mario verbracht hat und dessen angebliche Folgen morgens auf dem Badezimmerspiegel zu lesen waren: Welcome to the Aidsclub. Von dem jungen Brasilianer blieb nur ein Foto, mit dem Frank nun die einschlägigen Plätze der Schwulenszene, Motels, Saunaclubs, die "Galeria Alaska" oder die "Via Appia" durchstreift. Der attraktive José entbietet dort seine Dienste und wird in die Suchaktion, beziehungsweise in deren Inszenierung, einbezogen. Er verkörpert eine Lebenskraft, deren Frank in seinem Tun auf verzweifelt banale Weise habhaft werden will. Frank nämlich ist kein Täter, er sinnt auch nicht auf Rache. Um ein kleines Stück von Ewigkeit geht es ihm, mit dem er die Sinnlosigkeit seines Schickals besiegen könnte. Auf die Schnelle freilich lässt sich das Leben nicht einholen - höchstens abbilden. (Text: Anne-Marie Friedländer)

 


VIA APPIA Kinostart in New York im Village East Multiplex, Sommer 1992










 

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